KANNERTHEATERATELIER

WALFERDANGE – Campus Walferdange Block V (ancien I.S.E.R.P.):

Reyhan Kiz - Das Basilikummädchen

27.5.2004

 

Zum Stück:

 

Reyhan Kiz - Das Basilikummädchen

von Ulrike Johannson und Irmgard Paulis.

 

"Reyhan Kiz - Basilikummädchen" von Ulrike Johannson und Irmgard Paulis ist die achte Produktion des "Kannertheateratelier". Erzählt wird die Geschichte von Reyhan, einer mutigen türkischen Gärtnerstochter. Sie folgt mit Kopf und Verstand dem Ruf ihres Herzens. Trotz allen Gefahren und Hindernissen macht sie den reichen Beysohn zu ihrem Mann. Wer dieses Jahr ins Walferdinger Kindertheater kommt kann einiges erleben. Da gibt es einen tollpatschigen Verliebten, der ohne Erlaubnis nicht küssen kann, und ein stolzes Muttersöhnchen, das von einer Frau verprügelt wird. Die schöne Dienerin Fatma liebt den buckligen Ahmet. Ein Schwertkampf findet unter Arabiens Sonne statt, und eine Hochzeitsnacht unterm ägyptischem Wüstenmond. Frauenpower verhilft der Liebe zum Sieg. Der Unterschied von Arm und reich wird hinweg gefegt. Wer das alles sehen will, soll dem Vogelruf des Basilikummädchens nach Walferdingen folgen.

 

Ulrike Johannson:

Geboren 1951 in Lübeck
70er: Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und 6 Jahre Staatstheater in Darmstadt und Wiesbaden
80er: Mobiles Rhein-Main Theater und Wilde Frauen - mit eigenen Projekten auf Tournee durch Deutschland
90er: Öffnung über die deutschen Grenzen hinaus - 2 Theaterprojekte in England und Polen; Bearbeitung orientalischer Märchen; Sprecherin für Synchron, Dokumentar- und Reisefilme auf deutsch und englisch
Seit 2000 Arbeit an 2 Filmprojekten
Lebt in Hamburg; Berlin und Südfrankreich

 

Irmgard Paulis

Geboren 1943 in der CSSR; lebt in Bremen
Schauspielausbildung und Studium der Theaterwissenschaften in Wien. Engagements in Zürich, Frankfurt, Kiel, Bremen, Grips Theater Berlin, LTT Tübingen.
Seit 1988 freiberufliche Regisseurin und Autorin für Kinder- und Jugendtheater.
Theaterpädagogische Inszenierungsprojekte und seit 1996 Zusatzqualifikation in Dramatherapie.

 

 

Zur Truppe:

Das Kindertheateratelier wurde Mitte der neunziger Jahre auf Initiative von StudentInnen des ISERP gegründet, welche zu diesem Zeitpunkt ihrer Ausbildung eine grössere kulturelle Dimension geben wollten. Es entstand die Idee eine "kulturellen Werkstatt als Lernort in der Lehrerausbildung" (Charles Berg) zu schaffen. Heute besteht das Ensemble aus ungefähr 40 LehrerInnen und StudentInnen, und das gesamte Projekt ist hauptsächlich in die Lehrerfortbildung eingegliedert.
Seit 1999 gehört das "Kannertheateratelier" zu den "Ateliers Culturels de l'ISERP a.s.b.l", die eine materielle und moralische Unterstützung der soziokulturellen und pädagogischen Aktivitäten an der Hochschule gewährleisten will.
Hauptziel des Ensembles ist es einerseits in der Schule das Medium Theater den Kindern nahe zu bringen, andererseits die Kinder durch die Theaterbesuche nachhaltig zu begeistern. Die Aufführungen finden an schulfreien Nachmittagen in dem eigens dafür eingerichteten kleinen Theatersaal statt.
Die Produktionsarbeit besteht aus drei Blöcken, die je eine eigene Zielsetzung verfolgen.

·  Dramaturgie, Inszenierung und Schauspiel Bühnenbau, Beleuchtung,

·  Ton, Musik, Kostüme, Maske

·  PR-Arbeit, Publikumsarbeit, Presse, Theaterfoyer

Die Theaterarbeit am ISERP hält eine Zwischenstellung zwischen Laienspiel und professionellem Theater inne. Aber immer öfter holt man sich Anregungen von Profis außerhalb des Hochschul- und Schulbereichs: Luc Feit, Josiane Peiffer, Daniel Plier, Karim Saoudi, Bob Flammang, Frank Feitler, Sylvie Walisch...
Das "Kannertheateratelier" war auch desöfteren Gast in verschiedenen Radio-und Fernsehsendungen, wie zum Beispiel "Häppi Diwwi", "Bambino", "Schoulen op Antenn" usw.
Bis jetzt hat das "Kannertheateratelier" 7 Theaterstücke aufgeführt:

·  Das Ende der Märchen von Hanna Krall ( 1997)

·  Mützenwexel von Paul Maar (1998)

·  Mister Bats Meisterstück oder Die total verjüngte Oma von Christine Nöstlinger ( 1999)

·  Kiki Kichererbse wird Königin von Christina Stenger (2000)

·  F.A.U.S.T.:Furiose Abenteuer und Sonderbare Träume von Paul Maar (2001)

·  Konrad oder das Kind aus der Konservendose von Christine Nöstlinger (2002)

·  Die Reise durch das Schweigen von Paul Maar (2003)

·  Reyhan Kiz - Das Basilikummädchen von Ulrike Johannson und Irmgard Paulis ist demnach die 8. Produktion.

Selbstverständlich fällt kein Meister, aber auch kein Kannertheateratelier vom Himmel. Die Anfänge des Projekts waren mehr als bescheiden. Wir probierten in einem Seminarraum, fingierten mit Tischen und Bänken eine Bühne, ließen aber sonst alles offen. Wir wussten nicht wann, nicht wo, wir spielen würden und auch nicht, ob überhaupt. Wir träumten gar davon mit einem motorisierten Thespiskarren von Schule zu Schule zu gondeln, um dann vor Ort zu spielen.

Der erste Theaterraum entstand mit der Hilfe von Georges Wirtgen und René Krier im Tafelsaal. Unschätzbar war die Beratungsarbeit von Frank Feitler. Er verbrachte ganze Wochenenden mit dem Ensemble. Diskussionen und Proben waren immer endlos. Es gelang Frank Feitler aber ein Minimum an Realismus durchsetzen, ohne die Aufbruchsstimmung zu hemmen. Die erste Zeit war manchmal auch frustrierend. Ganze Teile des Ensembles sprangen ab, aber es fand sich immer wieder Ersatz. Nach drei Jahren harter Arbeit hatte das erste Stück Das Ende der Märchen von Hanna Krall Premiere.

Bei der zweiten Produktion beteiligte sich Anne Diederich, die fast von Anfang an dabei war, an der Leitung. Die Organisation wurde verbessert. Wir arbeiteten in drei Abteilungen und nach einem genauen Phasenplan, der eigentlich bis heute gilt. Die Idee der Workshops wurde auch konsequent umgesetzt und die technische Einrichtung verbessert.

Die Gründung der ASBL Ateliers culturels de l'ISERP (Präsident: Guy Michels) erlaubt dem Kannertheateratelier, aber auch allen andern Kulturprojekten am ISERP eine Verbesserung der Verwaltung und der Finanzierung. Medy Majerus wird zur strengen, aber konsequenten Buchhalterin des Ensembles und trägt damit wesentlich dazu bei, die Arbeit des Kannertheaterateliers abzusichern.

Als Guy Rewenig mit dem Prix-Nic.-Thoma ausgezeichnet wird, erhält das Kannertheateratelier von der Lehrergewerschaft FGIL einen Förderpreis als Anerkennung der im Interesse der Grundschule geleisteten Arbeit. Im gleichen Jahr werden wir assoziiertes Mitglied der ASSITEJ. Bei der F.A.U.S.T.-Premiere sind als begeisterte Zuschauer die beiden Autoren Paul Maar und Christian Schidlowsky dabei. Beide bestätigen dem Kannertheateratelier das hohe Niveau der Produktion und finden das Kannertheateratelierprojekt faszinierend.

Mittlerweile hat sich eine gewisse Regelmässigkeit eingependelt. Pro Jahr gibt es drei bis fünf Veranstaltungen. Das Ensemble bringt mindestens ein abendfüllendes Kindertheaterstück auf die Bühne. Daneben stehen andere Produktionen wie etwa Pit's Script, die Workshops um das Theater und die Theatertechnik, Theaterreisen für Lehrer, etc....

2003 ist das große Ereignis im Leben des Kannertheaterateliers, dass der Kathea-Frosch dank Joe Molitor on-line gegangen ist. ... aber das braucht man Ihnen ja wohl nicht zu erzählen, sehen Sie ja selbst. Das Kannertheateratelier bleibt jedenfalls für Überraschungen gut. Hatte doch nicht damals ein Holzwuerm-Reporter von Roland Meyer aus Hosingen gefragt. "Wann geht ihr auf Welttournee?"

 

 

Zurück